Die Nachfrage nach ästhetisch anspruchsvollen und gleichzeitig langlebigen dentalen Restaurationen hat in den letzten Jahren zu einem signifikanten Anstieg des Einsatzes vollkeramischer Materialien geführt. Die Vorteile dieser Materialien, insbesondere ihre Biokompatibilität und natürliche Ästhetik, sind unbestritten. Doch bei der Vielzahl an verfügbaren vollkeramischen Werkstoffen stellt sich für Zahntechniker und Zahnärzte die Frage: Welches Material ist für welchen klinischen Fall am besten geeignet? In diesem Beitrag vergleichen wir unsere vollkeramischen Materialien und beleuchten ihre Eigenschaften. Zusätzlich geben wir nochmals praktische Informationen für Zahnarztpraxen an die Hand, wie diese Materialien korrekt befestigt werden sollten, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
Vollkeramische Materialien im Dentallabor Mehlhorn
Lithium-Silikat = hochfeste Glaskeramik
z. B. IPS e.max, Ivoclar Vivadent
- Festigkeit: bis zirka 500 MPa
- Ästhetik: gute Lichttransmission, sehr gute Ästhetik
- Indikationen: Veneers, Inlays, Kronen/Teilkronen, Brücken (max. 3 Glieder), Table Tops
Zirkonoxid = Oxidkeramik
- Zirkonoxid für Verblendgerüst (Argen Z HT, Argen)
- Festigkeit: sehr hoch (zirka 1200 MPa)
- Für die Verblendtechnik als Gerüstmaterial geignet
- Indikationen: Kronen- und Brückengerüste (auch weitspannig), Klebebrücken, Abutments, Primärteile, Stege
- Monolithisches Zirkonoxid ( Optimill 3D pro Zir, Dentona)
- Festigkeit: Im Basisbereich (zervikal): 1050 MPa, In der Schneidezone (inzisal): 700 MPa
- Ästhetik: Transluzenz im inzisalen Bereich (Schneidezone): 57%, im zervikalen Bereich (Basis): 43%
- 6 Schichten
- Indikationen: monolithische Kronen- und Brücken, Abutments
3. Monolithisches Zirkonoxid ( Optimill Multilayer- Dentona)
- Festigkeit: Im Basisbereich (zervikal): 1350 MPa
- Ästhetik: Transluzenz im inzisalen Bereich (Schneidezone): 57%, im zervikalen Bereich (Basis): 43%
- 3 Schichten
- Indikationen: monolithische Kronen- und Brücken, Abutments
Befestigung Vollkeramik
Die Befestigung von Vollkeramik in der Zahnarztpraxis erfordert besondere Sorgfalt und Präzision, um eine langfristige Stabilität und Ästhetik zu gewährleisten. Da Vollkeramik äußerst biokompatibel und lichtdurchlässig ist, eignet sie sich besonders für ästhetische Restaurationen. Für die Befestigung wird in der Regel ein adhäsiver Zement verwendet, der eine chemische Bindung zwischen Zahn und Keramik herstellt. Wichtig ist dabei die richtige Oberflächenvorbehandlung der Keramik, beispielsweise durch Ätzen mit Flusssäure und Silanisieren, um eine optimale Haftung zu gewährleisten. Zudem sollte der Zahn präzise vorbereitet und der Arbeitsbereich absolut trocken sein, um die Qualität der Befestigung nicht zu beeinträchtigen.